Es gibt keinen Hersteller und keinen großen Zulieferer, der nicht „Mobilitätsdienstleister“ werden will. Den Begriff hat Roland Berger bereits 1994 aufgebracht, jetzt solldaraus ein lukratives Geschäft werden. VW will im Jahr 2025 ein Drittel des Umsatzes mit Mobilitätsdienstleistungen machen, die anderen wollen nicht weniger.
Alle rennen los. Aber wohin? Die neue Ausrichtung birgt Risiken. Niemand kann sagen, ab wann sich die Investitionen wirklich lohnen. Niemand weiß genau, wo und wie Profit mitDiensten gemacht wird. Für Start-ups geben Konzerne zurzeit Milliarden aus, ohne zu wissen, ob deren Geschäftsidee zünden wird. Nur eines ist gewiss: Der Wandel zum Mobilitätsdienstleister wird teuer.
Dennoch gibt es keine Alternative zum Wandel. Wer sich nicht weiterentwickelt, bleibt auf der Strecke. Vernetzte Mobilität, autonomes Fahren, die Ökonomie des Teilens und alternative Antriebe sind es, die unsere Art der Fortbewegung fundamental verändern werden. Aber die konkrete Ausgestaltung ist ein Buch mit sieben Siegeln.
Wenn das Automobil – im extremsten Fall – tatsächlich zur bloßen Plattform wird, werden Dienste die Differenzierung der Hersteller sein. Der, der die Kunden am besten versteht, macht das Geschäft. Er befriedigt Bedürfnisse, er schafft Erlebnisse. Die Wertschöpfung verschiebt sich von der Hardware in Richtung Software und Services. Da wittern Digitalkonzerne wie Google und Apple ihre Chance, ins Autogeschäft einzusteigen, sei es mit eigenen Autos oder mit Mobilitätsdiensten. Und wer liefert in Zukunft die Robotaxis? Mercedes? Google? Apple? Oder ein chinesischer Konzern, den wir noch nicht einmal mit Namen kennen?
Selten war so viel Bewegung im Markt. Und selten so viel Risiko.
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