Stefan Wolf ist eine Art Hans Dampf der deutschen Autoindustrie. Zwar führt er mit ElringKlinger nur einen vergleichsweise kleinen Zulieferer. Doch weil er sich als Verhandlungsführer für Südwestmetall seit dem Jahr 2012 regelmäßig einen Schlagabtausch mit der IG Metall liefert und dazu noch im Vorstand des VDA sitzt, ist er auch einem größeren Publikum bekannt.
Nun ist Wolf, der schon einige Pilotabschlüsse für die Branche ausgehandelt hat Nachfolger von Rainer Dulger an der Spitze von Gesamtmetall. Die Erfahrung für den Job bringt er zweifelsohne mit. Nach einer Banklehre studierte er in Tübingen Jura und promovierte im Jahr 1994. Drei Jahre später begann er als Syndikusanwalt bei ElringKlinger, wo er über verschiedene Stationen im Jahr 2006 zum Vorstandschef aufstieg. In dieser Position treibt Wolf den Wandel des einstigen Herstellers von Dichtungsringen zum global aufgestellten Zulieferer voran, der beispielsweise frühzeitig auf die Brennstoffzelle als alternativen Antrieb setzte.
In seiner Funktion als Südwestmetall-Chef vertritt er die Interessen seiner Mitglieder, die zum Großteil aus dem Mittelstand stammen. In der aktuellen Tarifrunde will er angesichts der Krise keine weiteren Belastungen hinnehmen. Wolf äußert sich auch gerne zu den großen Fragen der Politik oder des Branchenwandels. Jüngst machte der Konservative mit seinem Privatleben Schlagzeilen, als der Vater einer erwachsenen Tochter bei einem Spiel des VfB Stuttgart seine Liebe zu Musical-Darsteller Kevin Tarte bekannte.
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