Der Reiz der Zukunft

Neckarsulm. Wiebke Kelterborn mag es offen und direkt. Als Leiterin des Industrial Engineerings bei Audi in Neckarsulm führt sie ein Team mit 25 Mitarbeitern, da ist offene Kommunikation wichtig. Und das, meint die 35-Jährige, können sich Frauen bei Männern abschauen.

Dass der Frauenanteil in ihrer Abteilung gerade mal bei 20 Prozent liegt, stört Kelterborn nicht. "Ich würde mich in einer Abteilung nur mit Frauen vermutlich schwerer tun", sagt die studierte Wirtschaftsingenieurin. Aber: "Frauen packen Probleme häufig schneller an", ist Kelterborn überzeugt.

Seit 2013 ist die Oldenburgerin bei Audi, zuvor arbeitete sie bei Daimler und leitete dort die Qualitätssicherung in der Montage der S-Klasse. Sie ist es gewohnt, unter vielen Männern zu sein. "Die technische Richtung war immer mein Ding", erzählt Kelterborn. "Ich komme aus einem Elternhaus mit einemhandwerklichen Bauunternehmen."

Ihre Eltern hatten ihr aber immerdavon abgeraten, ebenfalls im Handwerk zu arbeiten. "Geh in die Industrie", sagten sie zu ihr. Also entschied sich Kelterborn für ein Studium.

Dass sie eines Tages mal in der Autobranche landen könnte, daran hatte sie damals noch keinen Gedanken verloren. Das Spannende an ihrem jetzigen Job? Der Prozessgedanke und die Gelegenheit, viel gestalten zu können, mit dem Ziel, Fahrzeuge so effizient wie möglich zu produzieren.

Vor allem die Zukunftsthemen der Autobranche interessieren Kelterborn. Damit beschäftigt sie sich auch mal privat. So liest sie derzeit ein Buch über das Silicon Valley. "Wenn mich etwas begeistert, dann kann ich mich darin auch richtig vertiefen und es konsequent verfolgen", sagt die Abteilungsleiterin.

Ausgleich zum Job sucht Kelterborn auch im Sport: Bis vor Kurzem spielte sie noch Fußball. Jetzt hat sich die Audi-Managerin eine neue Herausforderung gesucht. Mit Kollegen hat sie sich für einen Hindernislauf angemeldet.

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