Er ist Professor, Multi-Unternehmer und Disruptor in einer Person. Permanent unter Strom, permanent im Macher-Modus.
Der 60-jährige Günther Schuh wird schon als deutscher Elon Musk bezeichnet. Ähnlich wie der Tesla-Chef hat der Mitgründer des Aachener Elektrotransporter-Unternehmens StreetScooter und Gründer des Elektrofahrzeugbauers e.GO Mobile schon zahlreiche Unternehmen auf dieBeine gestellt.
Sein jüngster Coup: Schuh hat der Deutschen Post offenbar ein Angebot zum Rückkauf von StreetScooter gemacht. 300 Millionen Euro will er angeblich für dasUnternehmen zahlen, das die Post 2014 erworben hat.
Schuh ist überzeugter E-Mobilist, redet jeden Gesprächspartner in Grund und Boden und verfolgt wie Musk Pläne für die dritte Dimension: Schon bald will er das Konzept für ein geräuschloses Kleinflugzeug namens
e.Sat vorstellen.Doch Schuh wird längst nicht mehr belächelt, er spricht auf Augenhöhe mit den Top-Entscheidern der Autobranche. Auf dem Genfer Salon empfing er auf dem kleinen e.Go-Messestand Porsche-Aufsichtsratschef Wolfgang Porsche und VW-Aufsichtsrat Hans Michel Piëch. Schuh kann begeistern. Davon zeugt eine Kooperation mit dem VW-Konzern. e.GO ist das erste Unternehmen, für das VW seinen modularen Elektrifizierungsbaukasten öffnet. Schuhs Firma wird das elektrische Freizeitauto ID Buggy für VW bauen.
Auch mit einer weiteren Branchengröße hat sich e.GO verbündet: Mit ZF treiben die Aachener das Projekt People Mover voran. Der Elektro-Minibus für 15 Personen soll ab April 2020 in einem neuen Werk in Aachen gebaut werden. Nach einer ersten Version mit Lenkrad soll der Bus künftig vor allem als Robo-Bus autonom unterwegs sein. Viele Projekte zur gleichen Zeit, so mag es der Professor.
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