Eine der ersten Amtshandlungen des neuen kommissarischen Audi-Chefs Bram Schot war es, die Weltpremiere des Elektroautos e-tron in Brüssel Ende August abzublasen. Nichts gegen den Produktionsstandort Brüssel, aber die Musik spielt für Schot doch woanders: Die USA sind neben China der wichtigste Absatzmarkt des e-tron. „Bram Schot ist die Internationalisierung unseres öffentlichen Auftritts sehr wichtig“, hieß es bei Audi. Daher verlegte Audi die Show kurzerhand ins kalifornische San Francisco. Mitten ins Herz der Tesla-Fans.
Nach jahrelanger Vorbereitung kommt nun der viel beschworene e-tron in den Handel. Audis erstes rein batterieelektrisches Modell ist auch deshalb so wichtig, weil es für den Premiumhersteller den Schritt in ein neues Zeitalter symbolisiert.
Audi will sowohl in der Elektromobilität alsauch im autonomen Fahren und in der Vernetzung seinem fast 50 Jahre alten Claim „Vorsprung durch Technik“ gerecht werden – auch wenn der Begriff „Technik“ nicht mehr so recht passt in die neue Zeit.So will Audi-Entwicklungsvorstand Peter Mertens nach eigener Aussage mit dem e-tron „ein neues Technik-Kapitel aufschlagen“.
Die reinen Modellfakten: Bis zu 300 kW Leistung und elektrischer Allradantrieb, mehr als 400 Kilometer Reichweite nach WLTP und Schnellladen mit bis zu150 kW, Kamera-Außenspiegel serienmäßig, neues digitales Bediensystem, 4,90 Meter lang bei einem Radstand von 2,92 Metern. Den Sprint von null auf 100 km/h schafft der e-tron in immerhin knapp sechs Sekunden und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h. Der Grundpreis beträgt in Deutschland etwa 80.000 Euro. Damit liegt er auf einer Höhe mit dem Jaguar I-Pace.