Als Daimler im Jahr 2013 mit einer autonom fahrenden S-Klasse auf den Spuren von Bertha Benz für Furore sorgte, schien der Hersteller der Konkurrenz in der Disziplin um Lichtjahre voraus zu sein.
Das hat sich jedoch geändert, seit Tech-Giganten aus dem Silicon Valley Milliarden in ihre Zukunftsvision selbstfahrender Fahrzeuge stecken und Millionen von Testkilometern abspulen. Als Maß aller Dinge gilt derzeit die Google-Tochter Waymo. Noch aber hat Daimler das Rennen um die Pole-Position nicht aufgegeben.
Um schneller voranzukommen, verbündete sich der Autohersteller mit dem Bosch-Konzern, der ebenfalls intensiv an Technologien zum autonomen Fahren forscht. Die Partner investieren gemeinsam über eine Milliarde Euro in die Zusammenarbeit.
Schon bald sollen die ersten Autos umgerüstet werden. „Wir bereiten uns darauf vor, ab 2021 eine große Zahl an Robotaxis bereitzustellen“, sagte Michael Hafner, Leiter automatisiertes Fahren bei Mercedes-Benz, in einem Interview mit der Automobilwoche.
Die Rede ist von mehr als 10.000 Stück in einer ersten Welle. Im kalifornischen San Jose soll noch 2019 der Probebetrieb eines Fahrdiensts beginnen – allerdings mit Sicherheitsfahrer an Bord.
Nach den USA folgen als Märkte Europa und China. Hafner rechnet damit, dass sich Robotaxis trotz teurer Technik innerhalb eines Jahres amortisieren. „Je mehr Fahrzeuge wir auf die Straße bringen, desto schneller können wir auch die immensen Entwicklungskosten kompensieren“, sagt er.
Auch Kunden, die sich einen „normalen“ Mercedes kaufen, sollen sich beim Fahren bald anderen Dingen widmen können. Gemeinsam mit BMW entwickelt Daimler die nächste Generation der Fahrerassistenzsysteme. Dies soll helfen, die Kosten für die teure Technik dank größerer Stückzahlen in den kommenden Jahren zu halbieren.
Dieser Text ist Teil der Serie 100 Digital Leaders Automotive:
Hier stellt die Redaktion der Automobilwoche mit Unterstützung der Unternehmensberatung PwC insgesamt 100 Top-Unternehmen vor, die bei der Digitalisierung der Automobilbranche eine führende Rolle Spielen.
Dieser Artikel ist Teil der dritten Folge, in der Unternehmen präsentiert werden, die beim autonomen Fahren die Nase vorn haben.
Zur Gesamtübersicht aller 100 Unternehmen (wird fortlaufend ergänzt):