München. Die deutschen Autohersteller wollen sich beim autonomen Fahren nicht von Google & Co. überholen lassen und arbeiten daher bei einer wesentlichen Technologie eng zusammen. Wie die Automobilwoche von mehreren Quellen aus der Zulieferindustrie und von Herstellern erfahren hat, bilden sie eine Allianz für den Austausch von Fahrzeugdaten. Dadurch soll eine Echtzeitkarte entstehen, die aktuelle Verkehrsinformationen liefert und autonomen Autos den Weg weisen kann. Heute werden solche Karten bereits für optimierte Navigationssysteme genutzt. Google sieht hier großes Potenzial und hat 2013 für gut eine Milliarde Dollar den Echtzeitkarten-Anbieter Waze übernommen.
„Wir haben ein gemeinsames Interesse an einer sehr guten Karte. Und sehr gut wird die Karte dadurch, dass viele Autos ihr Informationen liefern. Beispielsweise, wo es einen Unfall gegeben hat“, sagte BMW-Entwicklungschef Klaus Fröhlich, der Automobilwoche. „Das ist für uns sehr wohl eine Geschäftsgrundlage, an der die Autoindustrie auch arbeitet.“
Daimler-Entwicklungschef Thomas Weber ruft ebenfalls zur Kooperation auf: „Wenn wir unsere Backends für den Datenaustausch zusammenschließen, ist das eine große Chance für die Sicherheit auf den Straßen in ganz Deutschland.“
Allerdings wollen die Hersteller bei der Allianz unter sich sein, die Zulieferer bleiben außen vor. Bis Mitte 2014 saßen sie noch mit am Tisch, werden aber seither nicht mehr zu den Gesprächen eingeladen, wie es aus Zuliefererkreisen hieß.