Digitalisierung und Vernetzung in der Produktion von Autoherstellern und -zulieferern lassen auch die Fertigung in Hochlohnländern wieder attraktiv erscheinen. Die steigende Automatisierung im Zuge von Industrie 4.0 sorgt für eine sinkende Bedeutung der Lohnkosten. Bei Standortentscheidungen werden Schnelligkeit und Flexibilität immer wichtiger.
Daimler hat jüngst den Grundstein für seine Factory 56 gelegt, die einmal die modernste Autofabrik der Welt sein soll – und zwar in Sindelfingen. Dank Industrie 4.0 werde der Autohersteller „weniger Stunden pro Fahrzeug benötigen und damit auch den Standort Deutschland wettbewerbsfähig halten“, sagt Mercedes-Produktionschef Markus Schäfer.
Unternehmen müssen dank Industrie 4.0 bei neuen Investitionen nicht mehr so stark wie früher auf Lohnkosten schauen. Stattdessen wird die Nähe der Werke zum Absatzmarkt wichtiger. Das sogenannte Nearshoring nutzen bereits 55 Prozent der Unternehmen, die die Supply-Chain-Berater von Miebach Consulting unter die Lupe nahmen.