Drei Tore in einer Halbzeit nennt man einen Hattrick. PSA-Chef Carlos Tavares hat beim Opel-Kauf vier Toregeschossen und damit einen Quattrick geschafft.
Der Preis
Sein erster Treffer ist, dass PSA die Traditionsmarke zum Schnäppchenpreis übernimmt. 2,2 Milliarden Euro zahlen die Franzosen unterm Strich. Das ist gerade einmal das, was heute zwei kleine Start-ups kosten. Obendrein übernimmt der offenbar recht verzweifelte Verkäufer General Motors noch Rentenverpflichtungen über drei Milliarden Euro. Also wurde Opel im Grunde verschenkt.
Die Einkaufsmacht
Zweitens erhält PSA mehr Einkaufsmacht. Durch die neue Größe und damit verbundenen höheren Volumina verbessern sich Verhandlungsposition und Konditionen. PSA/Opel ist damit in Europa auch an Renault vorbeigezogen. Vor allem bei deutschen Zulieferern bessert PSA sein Image auf, weil die Franzosen jetzt eine deutsche Marke im Portfolio haben. Das macht sich gut.
Das Marktwachstum
Drittens stärkt sich PSA inden europäischen Märkten, vor allem in Großbritannien. England ist der größte Markt von Opel, noch vor Deutschland. Mit der neuen Stärke im Rücken wird sich Tavares auf andere Kontinente wie Nordamerika wagen.
Der Synergieeffekt
Und das vierte Tor: Die Übernahme schafft Synergie, das ist Tavares' Lieblingsübung. Die Modellpaletten sind sich ähnlich, Plattformen werden gemeinsam genutzt. Ein Crossland X mit einem C3, ein Grandland X mit einem 3008. Manches wird ergänzt, anderes stirbt.