Jairo Borox ist ein junger Konditor aus dem Großraum Barcelona. Er steht morgens um 5.30 Uhr auf und nimmt von seiner Wohnung in L'Hospitalet de Llobregat den elektrischen Tretroller zum Bahnhof. Dort steigt er in die Metro und fährt an der Endstation weiter mit dem E-Roller zur Konditorei in Barcelona. Dort streift er die weiße Berufskleidung über und beginnt, Turrónes und Tortas zu backen.
Jairo ist einer der Protagonisten von Seat, um die Vorteile der Mikromobilität zu erzählen. Die Spanier haben das Ziel, die urbane Mobilität von morgen zu erfinden, zu managen und zu verkaufen. Vereinfachte und saubere Fortbewegung in den Städten dieser Welt.
Für das Thema Mikromobilität ist Seat seit dem Jahr 2018 bei Volkswagen konzernweit verantwortlich. Denn sollte sich der Trend großflächig durchsetzen, will VW vorn dabei sein. Und die Tochter Seat soll es umsetzen. "Wir waren immer ein Autohersteller. In Zukunft sind wir ein Mobilitätsprovider", sagte der Chef der neuen Geschäftseinheit "Seat Urban Mobility", Lucas Casasnovas, im Gespräch mit der Automobilwoche in Martorell. Casasnovas musste am Anfang intern viel Überzeugungsarbeit leisten – und muss es teils immer noch. Der Glaube an die Mikromobilität als wirklich ernsthaftes Geschäftsmodell ist im Hause noch nicht überall vorhanden. Doch der Seat-Manager ist sich sicher: "Das ist nicht bloß ein Versuch. Wir wollen ein Geschäft von Tag eins an machen. Das ist inzwischen auch Bestandteil der Unternehmensstrategie."