Die deutschen Autohersteller haben allesamt die gleichen Megatrends ausgemacht. Nur die Kürzel variieren. Daimlers Strategie heißt CASE (connected, autonomous, shared, electrified), BMWs Buchstabenfolge lautet ACES, und Audi nennt seinen Transformationsplan DNU – Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Urbanisierung.
Alle stehen in den Startlöchern. Dabei hat die Transformation noch gar nicht richtig begonnen. Das Jahrzehnt von 2020 bis 2030 wird das des Übergangs sein. In der Phase entscheidet sich auch, welche Rolle die deutschen Autobauer in Zukunft spielen werden. Sie treten an gegen Silicon-Valley-Start-ups, Digitalkonzerne und neue Hersteller. Und sie müssen künftig eine Generation („Gen Z“) bedienen, die meint, auch ohne eigenes Auto klarkommen zu können. Die Transformation ist demnach gleichermaßen Hoffnungsträger wie Risikofaktor.
Heilsbringer E-MobilitätDie Deutschen haben die Wende zu alternativen Antrieben lange hinausgezögert. Erst durch die Ankündigung, dass die CO2-Grenzwerte ab 2021 deutlich verschärft werden, wurden sie wachgerüttelt. Denn nach heutigem Stand erreichen sie die Grenzwerte nicht, was horrende Strafzahlungen zur Folge hätte. Daher muss nun alles ganz schnell gehen.
Der Ausweg: viele, viele Elektroautos. Sie werden den Markt ab2020 überschwemmen. Doch auch wenn im Jahr 2025 tatsächlich schon 25 Prozent E-Fahrzeuge verkauft werden sollten, heißt das: Drei Viertel sind noch immer Verbrenner.
Auch ist nicht klar, ob E-Mobilität langfristig der richtige Weg ist. Ressourcen- und Stromknappheit könnten den Absatz gefährden. Mancher spricht gar von einer „Brückentechnologie Elektromobilität“. Alternativen wie Gas, Wasserstoff, E-Fuel und saubere Verbrenner werden gerade vom E-Auto verdrängt. Doch die Forschungsabteilungen arbeiten weiter an den Alternativen. Für Audi-Chef Rupert Stadler ist etwa die Brennstoffzelle die „Elektrifizierung in der konsequentesten Form“.