Der Daimler-Konzern will die Verträge von rund 7000 Führungskräften in Deutschland anpassen. „Unternehmensleitung und Gesamtbetriebsrat haben gemeinsam ein neues Vergütungsmodell für Teamleiter vereinbart, das der Vergütungssystematik der leitenden Führungskräfte folgt“, sagte ein Daimler-Sprecher der Automobilwoche.
So orientiere sich der Bonus in Zukunft noch stärker am Unternehmenserfolg. Ziel sei es unter anderem, die „Feedback-Kultur zu stärken und die Zusammenarbeit der Führungskräfte“ zu fördern. Auch die Selbstverantwortung der Manager der Ebene E4 soll damit gestärkt werden.
Der Daimler-Gesamtbetriebsrat trägt das neue Modell mit. „Die attraktiven Bausteine vor allem inder Altersvorsorge und beim Thema verlängerte Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall bieten den Teamleitern viele Vorteile“, sagte Wolfgang Nieke, Vorsitzender der Entgeltkommission des Gesamtbetriebsrats, der Automobilwoche.
„Dennoch war es uns einAnliegen, die Wahlmöglichkeit zwischen dem alten und dem neuen Modell zu sichern.“ Auch nach der Entscheidung für das neue Modell soll innerhalb eines Jahres eine Rückkehr noch möglich sein.
Damit endet für den Konzern eine lange Debatte. Denn bereits im Jahr 2010 hatte das Unternehmen einen Anlauf zur Neuregelung der E4-Verträge gestartet, war aber zunächst gescheitert. Knackpunkt war der Wunsch des Unternehmens, auf Vertrauensarbeitszeit umzustellen und damit die Zahl der Überstunden reduzieren zu können.
Dieser Konflikt ist nun offenbar gelöst. „Der Betriebsrat hat im neuen Vergütungsmodell der Vertrauensarbeitszeit zugestimmt, die jedoch weiterhin 30 Urlaubstage und das Abbauen von Überstunden in Form von Gleittagen vorsieht“, so eine Sprecherin. Der Betriebsrat empfiehlt, je nach individueller Situation abzuwägen, ob ein Wechsel zum neuen Modell sinnvoll ist.
Zum Paket gehört unter anderem ein besserer Dienstwagen im Wert von 50.000 statt bisher 40.000 Euro. Von dem habe aber nur derjenige etwas, der auch eine gewisse Strecke fahre. Gleiches gelte für die neuen Bausteine zur Altersvorsorge. Wer kurz vor der Rente stehe, dem nützten die Vorteile der Regelung kaum mehr.
Eine erste Entscheidungsfrist läuft Ende Oktober ab. Noch sei nicht klar, wie viele der Kollegen sich für einen neuen Vertrag entscheiden.
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