Für die Aktionäre hielt Elmar Degenhart zunächst gute Nachrichten bereit. „Finanziell topfit und technologisch wegbereitend – Sie erleben Ihre Continental in Hochform“, begann der Vorstandschef des Fahrzeugzulieferers seine Rede auf der Hauptversammlung Ende April in Hannover. Dann wurde der 58-jährige Topmanager ernst. Genau diese Fitness sei gerade jetzt notwendig. „Das politische Umfeld und unsere Industrien verändern sich schneller als je zuvor.“
Typisch Degenhart. Der promovierte Luft- und Raumfahrttechniker bleibt gern auf dem Boden. Bei all den Erfolgen, die das 1871 alsContinental-Caoutchouc- und Gutta-Percha Compagnie gegründete Traditionsunternehmen vorzeigen kann, hebt der Vorstandsvorsitzende niemals ab. Seit 2009 steht Degenhart an der Spitze. Schaeffler, Contis Großaktionär, hatte ihn als Nachfolger von Karl-Thomas Neumann, des späteren Opel-Chefs, bestimmt.
Der Börsenkurs hat sich seither stetig positiv entwickelt. Die Marktkapitalisierung liegt aktuell bei 37,8 Milliarden Euro. Mehr als 40 Milliarden Euro setzte Conti im Geschäftsjahr 2016 um, bei einem Vorsteuerergebnis von 4,3 Milliarden Euro. Und einen „historischen Höchststand“, wie Degenhart sagte, erreichte das Eigenkapital: 14, 7 Milliarden Euro beträgt das Reinvermögen.