Der erste Anlauf war ein Fehlstart. Als in den 90er-Jahren Autos aus China in den Westen exportiert werden sollten, blamierten sich Hersteller wie Landwind oder Brilliance mit dreisten Plagiaten und miserablen Crashtests derart, dass es nur für Gelächter reichte.
Doch nachdem sie in Schwellenländern mit billiger Massenware jahrelang Kasse gemacht haben, erreichen die ersten Hersteller nun auch die nötige Klasse, um in etablierte Märkte exportieren zu können.
Bald wird deshalb eine zweite Welle von chinesischen Herstellern starten, der Experten sehr vielgrößere Erfolgsaussichten zuschreiben. Und bis es so weit ist, erobern die Chinesen die westliche Autowelt mit ihren Investitionen durch die Hintertür.
"Das Landwind-Debakel hat nicht nur der Westen nicht vergessen, sondern das haben sie auch in China noch extrem präsent", sagt der China-Kenner Truls Thorstensen, der dem Fehlstart viel Gutes abgewinnen kann: "Genau wie damals der Glykolskandal beim österreichischen Wein hat das zueinem enormen Qualitätsbewusstsein geführt", sagt der Chef der Unternehmensberatung EFS. "Die Chinesen haben verstanden, worauf es ankommt, und werden es deshalb erst wieder versuchen, wenn sie wirklich so weit sind."
Das allerdings könnte bald der Fall sein. Vor allem der Geely-Tochter und Volvo-Schwester Lynk & Co attestiert Thorstensen eine Qualität auf westlichem Niveau und eine Mentalität, die reif ist für den Schritt in den Weltmarkt.