Der angeschlagene Elektroautohersteller Byton hat – angefeuert durch die Covid-19- Krise – einen umfassenden Umbau eingeleitet. Das Start-up mit chinesischen Eigentümern, das in finanziellen Schwierigkeiten steckt, hofft auf neue Investoren. Nach Informationen der Automobilwoche unterziehen potenzielle Finanziers Byton gerade einer Wirtschaftsprüfung ("Due Diligence"). Darunter ist auch ein nicht chinesischer Interessent. Der Ausgang ist offen.
Zu den Haupteignern gehören aktuell der Autohersteller FAW, Nanjing Shengteng Automobile und der Batterieproduzent CATL. Viele Mitarbeiter sind weg, Byton kämpft ums Überleben. Zuletzt hatten viele Mitarbeiter die Firma verlassen. Der deutsche Vorstandschef Daniel Kirchert, der noch als CEO auf der Website steht, ist ausgeschieden. Das bestätigte das Unternehmen auf Anfrage der Automobilwoche. Geführt wird Byton nun de facto von Gründungsmitglied Qingfen Ding, Chief of Staff, von China aus. Am Standort USA sollen kaum noch Mitarbeiter da sein. In China mussten viele "Expats" gehen. In München, dem Design- und Entwicklungszentrum, sollen noch rund 60 von einst knapp 100 Beschäftigten tätig sein. Hier hat die Kurzarbeitsregelung Jobs gerettet.
Byton will, so die Finanzierung gesichert ist, nach neuesten Plänen das erste Modell M-Byte Ende 2021 auf den Markt bringen, zunächst in China. Das Auto ist fast fertig entwickelt. Ein Börsengang Bytons solle laut den Informationen nicht erfolgen, bevor die Firma nicht ein erstes Modell anzubieten hat. Byton war 2017 mit großen Ambitionen gestartet. Als Tesla-Fighter positioniert, erreichte das Start-up viel Aufsehen auf Messen. Zunächst war Ex-BMW-Manager Carsten Breitfeld dort CEO, bevor Kirchert im Februar 2019 übernahm.
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