Britische Botschaft

Jaguar Land Rover will mit dem neuen Allrad-SUV Range Rover Velar seinen Gesamtabsatz deutlich nach oben treiben. "Wir sehen den Jahresabsatz des Velar zwischen Range Rover Sport und Range Rover Evoque", sagte JLR- Vorstand Hanno Kirner im Gespräch mit der Automobilwoche.

Damit läge der Absatz des Hoffnungsträgers zwischen 110.000 und 90.000 Einheiten. JLR hat im abgelaufenen Geschäftsjahr (zum 31. März) 604.000 Autos verkauft.

Erste Exemplare des designgetriebenen SUV stehen schon beim Händler. Der Velar wird zunächst als Diesel und Benziner angeboten.

Zu welchem Zeitpunkt elektrifizierte Varianten folgen, wollte Kirner nicht sagen. Im Jahr 2020 soll die Hälfte aller JLR-Modelle eine elektrische Ver- sion haben. "Elektrifizierung wird Standard", sagte Kirner. Von der Strategie, für elektrische Modelle eine Submarke zu gründen, hält der Ex-BMW-Manager nichts.

Die Elektrifizierung ist vor allem für den Weltleitmarkt China wichtig. 2016 gingen mehr als 30 Prozent aller Fahrzeuge von Jaguar und Land Rover dorthin. "Der Wachstumsmarkt China ist noch lange nicht gesättigt", so Kirner. Der deutsche Manager ist seit März 2016 im Vorstand für die Unternehmensstrategie von Jaguar Land Rover zuständig.

Der Velar ist das vierte Mitglied der Range-Rover-Modellfamilie und reiht sich mit einem Grundpreis von 56.000 Euro auch preislich zwischen Range Rover Sport und dem kleineren Range Rover Evoque ein. Die Briten greifen mit dem neuen Luxus-SUV Wettbewerber wie Porsche mit dem Macan, BMW mit dem X3 und Mercedes mit dem GLC an. Das Fahrzeug geht zum Start in rund 100 Märkte.

Auch mit anderen Modellen treibt JLR seine Wachstumsstrategie voran. Das kleine Jaguar-SUV E-Pace kommt Anfang 2018 auf den Markt und soll bei einem Preis von unter 40.000 Euro neue Käuferschichten erreichen. Der I-Pace – das erste Elektroauto des Herstellers – geht ebenfalls 2018 in den Handel. Der größere F-Pace, den JLR vor einem Jahr auf den Markt gebracht hat, ist schon jetzt der absatzstärkste Jaguar.

Viele Spekulationen ranken sich derzeit um einen neuen Defender. Die Produktion der Land-Rover-Ikone war 2016 nach fast 70 Jahren eingestellt worden. Doch die Arbeiten an einem Nachfolger laufen schon. Einen Zeitpunkt, wann der Defender wiederaufersteht, halten die Konzernmanager um jeden Preis geheim.

Nach der Übernahme der Mar- ken Jaguar und Land Rover durch Tata Motors im Jahr 2008 schafft JLR unter Vorstandschef Ralf Speth Jahr für Jahr neue Umsatz- und Absatzrekorde und arbeitet dabei profitabel. Der Jahresertrag lag zuletzt bei umgerechnet 28 Milliarden Euro. Marktanalysten bewerten JLR innerhalb des börsennotierten Unternehmens Tata Motors mit 20 Milliarden Pfund. Tata hatte die Marken einst Ford für 1,8 Milliarden Pfund abgekauft.

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