Bosch muss mit klassischen Komponenten wie Einspritzdüsen für Verbrennungsmotoren das Geld verdienen, um sich für neue Technologien zu wappnen. Bei den Neuheiten, die die Stuttgarter in diesem Jahr im Gepäck haben, dreht sich alles um moderne Antriebe, automatisiertes Fahren und neue Apps für das Fahrzeug.
In Frankfurt zeigt Bosch das neu entwickelte dreidimensionale Cockpit. Dabei sollen die Informationen dem Fahrer aus dem Bildschirm förmlich entgegenspringen. Was im Kino der Unterhaltung dient, ist im Auto zur Erhöhung der Sicherheit gedacht. „Durch die Tiefenwirkung der Anzeige erfassen Autofahrer wichtige Informationen etwa von Assistenzsystemen oder eine Staumeldung schneller“, sagt Boschs Multimedia-Chef Steffen Berns.
Das Unternehmen rechnet mit einem großen wirtschaftlichen Potenzial. Laut einer Studie wird sich der weltweite Fahrzeugdisplay-Markt bis 2025 von umgerechnet zuletzt 13,4 Milliarden Euro auf 26,7 Milliarden verdoppeln.
Mehr Sicherheit verspricht sich Bosch von einer Kamera im Innenraum, die den Fahrer permanent überwacht und vor Müdigkeit oder einem nicht angelegten Gurt warnen kann. Ob Autofahrer diese permanente Beobachtung gutheißen, muss sich allerdings noch zeigen.
Bei den Antrieben plädiert Bosch nach wie vor für Technologieoffenheit. So will der Zulieferer neben Komponenten für saubere Diesel auch ein Brennstoffzellen-System samt Stack vertreiben. Das Unternehmen kooperiert mit dem schwedischen Spezialisten PowerCell, um diese Technologie zu industrialisieren. Stärker im Fokus steht die batterieelektrische E-Mobilität – vom Thermomanagement über die 48-Volt-Technologie bis hin zum kompletten Antriebsstrang.Ein anderer Schwerpunkt ist das selbstständige Einparken. Erst vor wenigen Wochen hat Bosch nach langen Tests im Mercedes-Museum in Stuttgart die behördliche Freigabe für den Einsatz der automatisierten Parkfunktion erhalten. Damit wurde nach Unternehmensangaben erstmals ein System zugelassen, das Stufe vier des automatisierten Fahrens erreicht, bei dem auf einen Fahrer verzichtet werden kann. Der Weg in die Serie ist damit frei, auch wenn dies noch einige Jahre dauern dürfte.
Damit eng in Zusammenhang stehen Komponenten für das automatisierte Fahren. So hat Bosch eine neue Frontkamera entwickelt, die Bildverarbeitung mit Methoden künstlicher Intelligenz vereint. Sie kann im Stadtverkehr verdeckte oder querende Fahrzeuge, Fußgänger und Radfahrer schneller und zuverlässiger erkennen und beispielsweise mit einer Notbremsung reagieren.
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