Aufträge im Wert von rund 13 Milliarden Euro hat Bosch seit Anfang 2018 im Bereich Elektromobilität erhalten. Wie wichtig dem Zulieferer dieses Feld ist, machte Bosch-Chef Volkmar Denner in einem Interview mit der Automobilwoche deutlich: "Das erste strategische Ziel ist, dass wir in der Elektromobilität die gleiche dominierende Rolle spielen wie beim Verbrenner. Das ist für die Zukunftssicherung essenziell."
Zu den Wachstumsbereichen in der E-Mobilität zählt der Konzernchef 48-Volt-Batterien, E-Maschinen und Leistungselektroniken bis hin zu kompletten Antriebssträngen wie der E-Achse. So will das Stuttgarter Unternehmen mit seiner 48-Volt-Batterie eine führende Stellung im Markt erreichen. Zwar werden nach Schätzungen von Bosch auch 2030 noch drei von vier Neufahrzeugen über einen konventionellen Antrieb verfügen. Doch diese werden durch ein 48-Volt-System unterstützt oder sind als Plug-in-Hybrid ausgelegt.
Um an die Zellen für die Batterien zu kommen, hat Bosch im September 2019 mit dem chinesischen Zellenhersteller CATL eine langfristige Kooperation abgeschlossen. Hintergrund: Bosch hatte bereits im Frühjahr 2018 entschieden, nicht in die Fertigung von Batteriezellen für E-Autos einzusteigen. Kräftig mitmischen will der weltgrößte Zulieferer jedoch als Anbieter von Mobilitätsservices. Das Geschäftsfeld ist zwar noch klein, verspricht aber hohe Wachstumsraten. Weltweit sollen bis zum Jahr 2025 schon mehr als 2,5 Millionen Shuttle-Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs sein. Die Grundlage solcher Shuttles bilden sogenannte Rolling Chassis. Dabei handelt es sich um fahrbereite modulare Plattformen, auf die sich unterschiedliche Karosserieformen aufbauen lassen.