BMW steigt bei Werkstattportal ein

BMW beteiligt sich am Werkstattportal Caroobi. Die Tochter BMW i Ventures hat in ­einer Finanzierungsrunde für ­einige Millionen Euro gut 15 Prozent des Start-ups erworben. ­Caroobi habe "sowohl das Produkt als auch das Team, um die Zukunft des unabhängigen Aftersales-Markts in Deutschland aktiv zu gestalten", hieß es.

Caroobi bietet – anders als viele andere Werkstattportale – ein breites Spektrum an Dienstleistungen an. Der Kunde wählt und gibt die Daten seines Autos ein. Je nach Service kann er dann direkt einen Termin buchen oder wird von einem Caroobi-Mitarbeiter angerufen, um weitere Details zu klären. Das Unternehmen gibt an, so 80 Prozent aller Fälle ferndia­gnostizieren zu können.

Die Gesprächspartner sind dabei nicht nur ausgebildete Mechatroniker und Meister. "Morgen könnte bei uns ein Flugbegleiter anfangen, und wir schaffen es, ihm das nötige Wissen zu vermitteln. Nur so stellen wir sicher, dass das unsere Firma skaliert", sagt Gründer Mark Michl.

Der Ansatz erinnert an das ursprüngliche Konzept von Fairgarage, bei dem damals sämtliche Services buchbar sein sollten – allerdings ohne telefonische Nachfrage. Später wurde Fairgarage von der DAT übernommen und das System ­geändert. Caroobi-Gründer Nico Weiler glaubt nicht, dass seinem Portal ein ähnliches Schicksal droht. "Es kommt auf das Timing an: Über die vergangenen zehn Jahre haben Kunden gelernt, dass es online viel einfacher ist Dienstleistungen zu buchen als offline", sagt er.

Zusätzlich zur Terminvermittlung will sich Caroobi unter anderem auch um Bezahlung und Finanzierungsangebote kümmern. "Wir wollen dem Mechaniker Arbeit abnehmen", sagt Weiler. "Ziel ist eine tiefe Integration mit unseren Partnern auf Werkstattseite."

Mit dem neuen Kapital will ­Caroobi wachsen und seine Angebote auch technisch ausweiten. Dabei ist unter anderem eine Ferndiagnose über fahrzeugei­gene oder nachgerüstete Kon­nektivität denkbar. Räumlich will sich Caroobi zunächst weiter auf den deutschen Markt konzentrieren.

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