Die Blockchain wird immer mehr zum strategischen IT-Werkzeug für neue Geschäftsmodelle und Lieferantenbeziehungen. Doch was genau steckt dahinter? Antworten auf die wichtigsten Fragen:
1. Was ist eine Blockchain?Eine Blockchain, zu Deutsch Block-Kette, ist ein Ort zum Speichern von Daten. Am Anfang steht der sogenannte „Schöpfungsblock“, an den alle weiteren Blöcke nach einer Überprüfung chronologisch angehängt werden. Die Blockchain ist eine dezentrale Datenbank, da die einzelnen Blöcke nicht gesammelt auf einem Server liegen, sondern bei den einzelnen Nutzern und den an der Blockchain Beteiligten. Jeder einzelne Block ist mit dem vorherigen verbunden und enthält die Historie des vorangegangenen Blocks in Form einer Prüfsumme. Zudem ist in einer zweiten Prüfsumme die Historie aller vorangegangenen Blöcke hinterlegt.2. Benötigt die Blockchain besonderen Schutz?
Alle Daten innerhalb der Blöcke sind verschlüsselt gespeichert. Die Methodik, Prüfsummen zu bilden, machte die Blockchain bisher vor Korruption und Manipulation sicher. „Blockchain ist das Sicherste, das es derzeit gibt. Es gibt sie seit 2010, und seither hat es niemand geschafft, sie zu hacken“, sagt Felix Hahmann, Gründer des Blockchain-Start-ups Xain.3. Wann ist der Einsatz der Blockchain sinnvoll?
Über die Blockchain können Geschäfte ohne Mittler abgewickelt werden – wie beim digitalen Parken oder Tanken von E-Autos. „Es braucht keinen Kassierer mehr, bei dem der Autofahrer zahlt. Stattdessen erledigt dies dasAuto mithilfe der Blockchain selbst“, sagt Axel Rogaischus, Automobil- und Blockchain-Experte bei IBM. Aber auch bei der Überwachung von Lieferketten kann die Blockchain sinnvoll genutzt werden. „Sofern mehrere Parteien an einer Lieferkette beteiligt sind, sie global und eng getaktet ist, müssen Hersteller den Weg ihrer Produkte und ihrer Lieferantenbeziehungen kontrollieren. Problemlos funktioniert das mit der Blockchain“ sagt Rogaischus. „Zudem können Daten mitgesandt werden, die nur für bestimmte Parteien der Kette bestimmt sind.“4. Welche Rolle spielt die Blockchain für Geschäftsmodelle rund ums vernetzte Auto?
Als zentrales Register für Transaktionen oder Services kann die Blockchain genutzt werden, wenn das Auto als Teil des Internets der Dinge direkt Transaktionen abwickelt – etwa beim digitalen Parken, der Bezahlung der Maut oder wenn der Bote Pakete in den Kofferraum zustellt.5. Welche Blockchain-Konzepte gibt es bereits? Porsche will die Blockchain nutzen, um den Zugang zum Auto sicherer zu machen. Dabei soll das Smartphone den Autoschlüssel ersetzen. Mithilfe der Blockchain wird das Öffnen und Schließen des Fahrzeugs geregelt. Aber auch bei Transaktionen wie dem Zahlen an der Tankstelle oder von Parkgebühren soll die Blockchain eingesetzt werden. Als erstes Porsche-Modell wird das Elektroauto Mission E für den Einsatz der Blockchain vorbereitet. Ebenso wie Porsche haben ZF, IBM und die Bank UBS ein „Car eWallet“ für Transaktionen entwickelt.Lesen Sie auch:
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