„Batterie-Produktion heute und morgen. Zu viele Hersteller und zu wenig Abnehmer“, „Automotive Value Chain 2025+“ und „A new breed of cars. Purpose-built electric vehicles for mobility on demand“. Das sind nur drei
Beispiele für Studien aus dem Frühjahr 2018, die Unternehmensberatungen für die Automobilindustrie erstellt haben. Drei von Dutzenden, die allein seit Jahresbeginn die Gegenwart, vor allem aber die Zukunft einer Branche im Wandel beleuchten.So haben die Berater von Berylls in ihrer Studie zur Elektromobilität ermittelt, dass „Batterieproduktion und Nachfrage noch für viele Jahre um bis zu 30 Prozent auseinanderklaffen“. Eine Marktkonsolidierung sei unausweichlich, „bereits 2025 werden China und die USA die übrigen Nationen zu Statisten auf diesem Markt abgestempelt haben.“ Ähnlich konkret beschreibt die Studie „Automotive Value Chain 2025 and beyond“ von Deloitte die Entwicklung der automobilen Wertschöpfungskette bis 2025 und darüber hinaus. Wenn Unternehmen sich an den Einschätzungen der Studie orientierten, so die Berater, dann seien Steigerungen bei den operativen Gewinnen „von bis zu 70 Prozent“ möglich.
Und die Studie „A new breed of cars. Purpose-built electric vehicles for mobility on demand“ von Roland Berger untersucht den Markt der „Spezialfahrzeuge für Mitfahrdienste“ und kommt zu dem Fazit, dass die weltweite Nachfrage nach solchen Mobilen „bis 2025 auf rund 2,5 Millionen Stück“ wachsen wird.
Studien sind ein wichtiges Werkzeug der Beratungsbranche – und ein integrales Investment für die Kundenbindung. Beraterteams sind über Monate damit beschäftigt, Daten zusammenzutragen, auszuwerten und in markante Schlussfolgerungen zu übersetzen. Dafür werden bis zu siebenstellige Summen ausgegeben.
Das ist nach Ansicht von Experten auch nötig, um die Auswirkungen wichtiger Trends wie etwa der Elektromobilität, der zunehmenden Vernetzung und Digitalisierung und des autonomen Fahrens abschätzen zu können – und in schlüssige Unternehmensstrategien zu kanalisieren. Gerade der Zeitraum zwischen 2025 und 2035 wird aus den verschiedensten Blickwinkeln von fast allen relevanten Beratungsagenturen in den Fokus gerückt. „In der Branche besteht eine einhellige Meinung über die Disruption in der Automobilindustrie“, sagt Mathias Schatz, Head of Automotive Customer Experience des Beratungsunternehmens Capgemini Consulting. „Unterschiede in den Prognosen gibt es lediglich hinsichtlich der Geschwindigkeit der Veränderung. Ob aber eine Technologie im Bereich Elektromobilität nun den Durchbruch 2028 oder 2032 mit entsprechender Marktdurchdringung schafft, ist eher sekundär. Fakt ist, dass die Automobilbranche 2030 erheblich anders als heute aussehen wird.“