Ferdinand Piech, der weltweit wohl einflussreichste Automobilmagnat der vergangenen 50 Jahre, macht Schluss. Einst hat er VW beherrscht. Jetzt lässt er alles hinter sich. Wenn der scheidende Patriarch seinen Anteil am VW-Konzern verkauft hat, wird er auch die letzten Posten los sein. Dann ist Piech Privatier.
Und das Schlusskapitel dieser Lebensgeschichte endet nicht im Guten. Seit Jahren spitzt sich der Machtkampf in der Eignerfamilie Porsche-Piech zu. Er hat mit allen gebrochen: mit dem Familienclan, dem Aufsichtsrat, der Politik, seinem Zögling Winterkorn.
Zuletzt hat der bald 80-Jährige im Zuge der Aufarbeitung des VW-Abgasskandals Aufsichtsratsmitglieder bei der Staatsanwaltschaft angeschwärzt.
Bei seinem Rückzug wird Piech viel Porzellan zerschlagen. Ob es die Lust am Ruinieren der Feinde ist oder ob er wirklich Aufklärungsarbeit im Abgasskandal leisten will, bleibt Piechs Geheimnis. Als begnadeten Ingenieur hat ihn die Autoindustrie verloren. Als Zeuge steht er weiter hoch im Kurs.