Bittere Absagen für die IAA

Die Internationale Automobil Ausstellung (IAA) muss 2017 auf wichtige Aussteller verzichten. Nach Recherchen der Automobilwoche bleiben der IAA mindestens neun namhafte Automarken fern: Fiat, Peugeot, Volvo, DS, Infiniti, Alfa Romeo, Jeep, Nissan und Mitsubishi. "Natürlich bedauern wir, wenn einzelne Aussteller diesmal nicht in Frankfurt sein können", teilte der Verband der Automobilindustrie (VDA) als Veranstalter auf Anfrage mit.

VDA-Geschäftsführer Klaus Bräunig zur Automobilwoche: "Es haben sich bisher über 50 Pkw-Marken angemeldet, darunter die größten Automobilhersteller aus Europa, den USA und Asien."

Während die Frankfurter Messe für deutsche Premiumhersteller Pflicht ist, wird die französische PSA-Gruppe nur mit der Marke Citroën vertreten sein. Der Fiat-Chrysler-Konzern soll ausschließlich für Ferrari planen. Und aus dem Renault-Nissan-Mitsubishi-Reich hat nur die französische Kernmarke zugesagt.

Die abwesenden Hersteller wollen das nicht als generelle Abkehr von der IAA verstanden wissen. Dennoch sinkt das Interesse an Großmessen spürbar. Konzerne nutzen vermehrt neue Möglichkeiten der Präsentation. Eigene Veranstaltungen oder digitale Kampagnen sind individueller gestaltbar und preiswerter. Dass die Hersteller Kosten sparen wollen, lassen sie als Argument nicht gelten. "Wir geben nicht weniger Geld aus, wir geben es nur anders aus", sagt ein Manager, der nicht genannt werden möchte.

Auch Deutschlands Autobauer beschreiten auf der IAA teils neue Wege: Daimler lädt 2017 erstmals während der Messe zur "me Convention" ein. Mit dem Digital- und Kulturevent wollen die Stuttgarter die junge, technikaffine Zielgruppe für sich gewinnen. Dafür geht Mercedes eine Kooperation mit dem Festival "South by Southwest" aus Austin/Texas ein.

Änderungen gibt es auch bei Audi: Die Ingolstädter gehen aus der exklusiven Halle Agora heraus und wandern hinüber zur Halle des Mutterkonzerns VW. Audi will seine Auftritte künftig kleiner gestalten oder sich sogar von einigen Messen ganz zurückziehen.

Die Veranstaltung "New Mobility World" auf der IAA trägt den neuen Trends bereits Rechnung. Dort werden die Themen Digitalisierung und E-Mobilität gespielt.

Laut VDA haben unter anderem Siemens, IBM, T-Systems, Qualcomm, Sony, NXP, TomTom ihre Teilnehme bereits zugesagt.

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