Köln. Fords Produktentwicklungschef in Europa, Joe Bakaj, wendet sich gegen Trends in der Autobranche, im Antriebsstrang auf kostengünstigere Varianten und Komponenten umzusteigen.
"Billige Motoren interessieren mich nicht," sagte Bakaj der Automobilwoche. Es sei der falsche Weg, am Antriebsstrang Abstriche vorzunehmen, um das Fahrzeug insgesamt günstiger anbieten zu können oder um an anderer Stelle mehr ausgeben zu können, etwa für Ausstattung oder Infotainment. "Wenn ich 150 Euro am Motor spare, merkt das der Kunde sofort. Und wir bekommen das in ein paar Jahren bei der Gewährleistung zu spüren. Deshalb geht es nicht darum, wer den günstigsten Motor anbieten kann, sondern denjenigen, der für den Preis am meisten leistet."
Letztlich gehe es um die Wertigkeit eines guten Antriebsstrangs für das Gesamtfahrzeug, so Bakaj. "Im Grunde ist der Motor nämlich vergleichsweise preiswert für das, was er dabei leistet."
Ford setze mit seinen EcoBoost-Motoren und insbesondere der Aufspreizung der Dreizylinder-Motoren auf leistungsfähige Motoren, die ohne jede Einschränkung lange Lebensdauer garantierten, betonte Bakaj. Es gebe Anbieter von Dreizylinder-Motoren, deren Aggregate im Einkauf und in der Fertigung günstiger seien, räumte er ein. Dies sei aber nicht die Strategie von Ford.
"Unser günstigster Dreizylinder ist kein Turbo und wird derzeit im Fiesta verwendet. Darunter wollen wir nichts anbieten."