Big Data soll kluge Autos bauen

Darmstadt. Daten sammeln moderne Autos schon lange, etwa um Lastprofile von Verbrennungsmotoren auszuwerten oder zu bestimmen, wann der nächste Ölwechsel fällig ist. Über diese Form des Datensammelns können die Forscher der TU Darmstadt aber nur lächeln. Sie wollen die Chancen des systematischen Data Mining nutzen, um das Auto der Zukunft gezielter zu entwickeln.

Dem Resultat ihrer Arbeit haben sie das Etikett „Fahrzeug 5.0“ angeheftet. Dazu hat die TU ein interdisziplinäres Team auf die Beine gestellt, an dem sich zehn Fachgebiete aus den Bereichen Maschinenbau, Informatik sowie den Wirtschafts- und Humanwissenschaften beteiligen.

Arbeitsfelder sind softwarebasierter Leichtbau, realfahroptimierte Antriebe und akzeptiertes autonomes Fahren. Jedes moderne Fahrzeug kann individuelle Daten erheben. Diese Informationen wollen die TU-Forscher massenhaft analysieren, um Aussagen über die Gesamtflotte zu machen und Verbesserungen für die nächste Fahrzeuggeneration abzuleiten.

„Wir führen die revolutionäre Welt des Data Mining mit der sich evolutionär entwickelnden Automobilindustrie zusammen“, erläutert Stephan Rinderknecht das Vorhaben. Er koordiniert das Verbundprojekt und leitet das Institut für Mechatronische Systeme. „Wir sagen voraus, welche Daten wir für welche Anwendung brauchen.“

Letzten Endes könne sich ein Fahrzeug durch Data Mining künftig selbst kontrollieren und optimieren. „Entscheidend ist, dass wir jetzt damit beginnen, die Daten zu sammeln, die wir für unsere Entwicklungsziele brauchen.“