Bester Juli seit sieben Jahren

Frankfurt. Für FCA Germany geht es weiter bergauf. Im Juli konnte die deutsche Vertriebsgesellschaft des Fiat-Chrysler-Konzerns 12,8 Prozent mehr Fahrzeuge absetzen als im Vorjahresmonat. Der Marktanteil von FCA wuchs nach eigenen Angaben auf 3,4 Prozent.

Damit legte FCA stärker als der Markt zu. Der schrumpfte im Juli um 3,9 Prozent gegenüber Juli 2015. In den ersten sieben Monaten des Jahres legten die Neuzulassungen jedoch um 5,4 Prozent zu. Laut Kraftfahrtbundesamt ist das das beste Zwischenergebnis seit 15 Jahren.

Bei FCA Germany ist die gute Entwicklung unter anderem auf viele neue Modelle zurückzuführen. So steht etwa der Fiat Tipo als Schräghecklimousine seit Mai bei den Händlern. Verkaufsstart für den Tipo als Stufenheck war ebenfalls im ersten Halbjahr 2016. Die Marke Fiat Pkw hatte im Juli mit 7631 neu zugelassenen Fahrzeugen einen Zuwachs von 12,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu verzeichnen. Der Fiat Tipo schaffte es unter die Top drei bei den Neuzulassungen.

Die Neuzulassungen bei Jeep stiegen im Juli um 8,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die SUV aus dem Hause FCA sind also weiterhin auch in Deutschland Motor für den Konzern.

Das stärkste Wachstum aber gab es im Juli bei Alfa Romeo – allerdings auf niedrigem Niveau. Der Absatz von Alfa Fahrzeugen war mangels neuer Modell 2015 auf 2800 gesunken. In den ersten sieben Monaten 2016 lagen die Neuzulassungen von Fahrzeugen der Marke bereits bei knapp 2300. Allein im Juli wurden laut Kraftfahrt Bundesamt 415 Autos von Alfa Romeo neu zugelassen ein Anstieg von 29,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Grund dafür ist unter anderem die Giulia, die mit etwas Verspätung Ende Juni zu den Händlern kam. Auf der Messe in Los Angeles im Herbst stellt FCA ein SUV der Marke vor – wahrscheinlich mit dem Namen Stelvio –, mit dem man den deutschen Premiumherstellern Konkurrenz machen will.

"Die fortgesetzte Steigerung unserer Neuzulassungen und unseres Marktanteils während der letzten Monate bestätigt, dass unsere Arbeit in die richtige Richtung geht", sagte Giorgio Gorelli, Vorstandsvorsitzender von FCA Germany. Doch nicht nur die neuen Modelle, auch die Vier-Jahres-Garantie, mit der FCA seit der Einführung der neuen Produkte wirbt, sei ein wichtiger Erfolgsfaktor. Auch in die Beziehung zu den Händlern scheint in den vergangenen Monaten etwas Ruhe eingekehrt zu sein.

Während das Jahr bei FCA Germany bisher gut läuft, hat die Konzernmutter trotz guter Zahlen mit Problemen zu kämpfen. So steht man etwa wegen möglicherweise geschönten Verkaufszahlen in den USA unter Druck. Hinzukommen der Rückruf von mehr als 400.000 Fahrzeugen von Fiat Chrysler und Ungereimtheiten bei der Abgasreinigung bei Fiat-Modellen.