Die Zulieferer sind in einer schwierigen Lage. Auf der einen Seite drohen durch den Wechsel vom Verbrenner zu alternativen Antrieben immense Jobverluste. Das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation hat errechnet, dass in Europa bis 2030 in der Autoindustrie rund 90.000 Stellen wegfallen könnten. Schließlich braucht der E-Antrieb deutlich weniger Teile als ein Verbrenner.
Auf der anderen Seite entstehen durch das Aufkommen der E-Mobilität auch viele neue Jobs. Etwa beim Zulieferer Webasto: "Im letzten Jahr haben wir im Bereich Elektromobilität rund 200 Arbeitsplätze aufgebaut. Bis Ende 2020 kommen bis zu 300 weitere dazu", sagte Vorstandschef Holger Engelmann der Automobilwoche.
Der Anbieter von Cabriodächern, Heizungen, Klimaanlagen und Batteriesystemen hat sich neu aufgestellt und strebt eine engere Zusammenarbeit aller Geschäftsbereiche an. "Das bedeutet auch, dass wir nicht mehr wirklich trennen, ob Kollegen im Kerngeschäft oder in den neuen Geschäftsfeldern tätig sind."
So werden im neuen Werk im chinesischen Jiaxing von den Mitarbeitern Dächer und Batterien hergestellt, und am Standort in Neubrandenburg produziert das Unternehmen Heizsysteme, die elektrisch oder mit Kraftstoff betrieben werden.
In diesem und im nächsten Jahr investiert Webasto bis zu 300 Millionen Euro in seine strategische Weiterentwicklung. Das Geld fließt sowohl in Forschung und Entwicklung als auch in Gebäude und Anlagen. Der Fokus liegt dabei auf den neuen Geschäftsfeldern mit Produkten für die E-Mobilität wie Batteriesysteme, Ladelösungen und elektrische Heizsysteme.