Crewe. Der britische Autohersteller Bentley erhöht kurzfristig seine Produktionskapazität. Mittel- und langfristig werden Motoren- und Modellpalette ausgebaut. Im Mittelpunkt der Erweiterungen steht zunächst der auf der IAA 2015 enthüllte Geländewagen Bentayga. Um die Lieferzeit von einem Jahr zu reduzieren, hat das VW-Luxuslabel die für 2016 geplante Stückzahl bei dem 608-PS-SUV von 3600 auf 5650 heraufgesetzt. "Für 2017 peilen wir an, die Marke 6000 zu überschreiten", sagte Bentley-Chef Wolfgang Dürheimer der Automobilwoche.
Einen Engpass hat Bentley dabei in der Materialwirtschaft zu überwinden. "Um genügend Aluminium als gewalzte Ware zu beschaffen, sind unsere Einkäufer derzeit weltweit unterwegs", so Dürheimer. Zudem mussten die Briten für wichtige Manufaktur-Umfänge am Stammsitz Crewe zusätzliches Personal einstellen. In der Holzbearbeitung etwa wurde zum Teil von Zweischicht- auf Dreischichtbetrieb umgestellt.
Dürheimer kündigte für den Bentayga, derzeit nur mit W12-Benziner zu haben, weitere Antriebe an. "2017 werden wir einen V8-Diesel anbieten", sagte der Ex-Entwicklungschef von Porsche und Audi, "2018 folgt ein Sechszylinder-Benziner als Plug-in-Hybrid."
Ebenfalls im übernächsten Jahr dürfte ein Bentayga-Derivat mit Coupé-artigem Dach anlaufen. "Wir arbeiten an der Wirtschaftlichkeit dieses Projekts und sind da auf gutem Wege", so Dürheimer. Der Vorstandsbeschluss für die zweite Karosserieform des Bentayga steht aber noch aus.