München. Ford wird nun nach Einschätzung des neuen Konzernchefs Mark Fields wohl erst 2016 schwarze Zahlen in Europa schreiben. Hier erhöhte sich der Verlust im dritten Quartal deutlich auf 439 Millionen Dollar, deshalb schrumpfte der Konzerngewinn um ein Drittel auf 835 Millionen Dollar. Schon vor den jüngsten Quartalszahlen hatte Fields die Jahresprognose einkassiert, vor allem wegen der teuren Rückrufe. Bei Renault hingegen zeigt die langsame Erholung der südeuropäischen Märkte positive Auswirkungen: Im dritten Quartal kletterte der Europa-Umsatz um 6,7 der Absatz um 7,6 Prozent. Allerdings verloren die Franzosen gut 20 Prozent in Südamerika und fast 15 Prozent in Russland. PSA blickt ebenfalls wieder nach oben: Der Absatz in Europa stieg im dritten Quartal um sieben, in China sogar um 44,4 Prozent. Der Konzernumsatz legte um 1,6 Prozent zu – getrieben aber nur vom Wachstum der Zulieferer-Tochter Faurecia. Die Autosparte dagegen verlor knapp ein Prozent. Nissan bekommt verstärkt die Schwierigkeiten in Russland zu spüren. Zwar legten die Verkäufe seit Jahresbeginn weltweit um rund sieben Prozent zu. Doch der schwache Rubel ließ den Ertrag um rund vier Prozent sinken. Toyota verkaufte in den ersten neun Monaten 2014 so viele Autos wie noch nie: 7,615 Millionen – ein Plus von 2,8 Prozent. Damit baute Toyota seinen Vorsprung vor GM und VW weiter aus.
Russlandkrise und Währungsrisiken
Automärkte im Wandel
In den vergangenen Monaten wurden die Karten im globalen Automobil-Wettbewerb neu gemischt. Während etwa Renault seine Verkäufe deutlich steigern konnte und seine Jahresziele bestätigte, leiden Ford und General Motors überdurchschnittlich stark unter dem Markteinbruch in Russland. Deshalb stieg der Verlust der US-Autobauer im Europa-Geschäft wieder deutlich an. Auch Massen-Rückrufe belasten Ford und GM.