München. Leicht und nachhaltig zugleich – diesem Idealbild der Autohersteller kommt ein bislang kaum verwendeter Werkstoff recht nahe, den die Papierindustrie und verschiedene Technische Universitäten zurzeit entwickeln. Nach den Textilstoffen drängt jetzt auch Papier und Pappe in neue Anwendungen im Bereich Automobil, Flugzeugbau und Bautechnik.
Eine mögliche Verwendung in Fahrzeugen ist ein Papier-Blech-Dach. Entwickelt wurde der Werkstoff-Mix von der Papiertechnischen Stiftung (PTS), einemder wenigen europäischen Papierforschungsinstitute, sowie der BTU Cottbus-Senftenberg und der TU Dresden. Die Zellulosefasern in dem Verbundwerkstoff weisen ein besonders gutes Schwingungs- beziehungsweise Dämpfungsverhalten auf, was deutliche Geräuschminderungen in vielen Bauteilen ermöglicht – im Vergleich zu einem reinen Blechbauteil. Auch kann ein solches "Papier-Blech" beispielsweise mit Leiterbahnen beschichtet werden.