Im Streit zwischen Audi und seinen Händlern in China lenkt der Hersteller offenbar ein. Wie die Automobilwoche-Schwesterzeitung Automotive News China berichtet, wollen die Ingolstädter ihre geplante Zusammenarbeit mit SAIC Motor vorerst ruhen lassen. Erst ab 900.000 verkauften Fahrzeugen will Audi auf das Händlernetzwerk des SAIC-VW-Joint-Ventures zurückgreifen. Ein offizielles Statement gibt es von Audi dazu bisher nicht.
Im November 2016 hatte Audi Gespräche über eine Zusammenarbeit mit SAIC Motor verkündet. Die Ingolstädter wollten mit dem neuen Partner Fahrzeuge bauen und über einen zweiten Vertriebskanal verkaufen, um BMW und Mercedes auf dem chinesischen Markt auf Abstand zu halten. Die Händler des seit 1988 existierenden Joint Ventures mit FAW befürchteten, dass ihnen wichtige Modelle vorenthalten und Marktanteile streitig gemacht würden. Seit einigen Monaten haben sie daher ihre Geschäftstätigkeit zurückgefahren. Audi-Vertriebsvorstand Dietmar Voggenreiter sagte auf der Bilanzpressekonferenz, die chinesischen Händler befänden sich im "Bummelstreik".