Nach der Razzia der Staatsanwaltschaft und einer durchwachsenen Jahresbilanz schwindet in Aufsichtsrat und Belegschaft der Rückhalt für -Audi-Chef Rupert Stadler. Aus dem Kontrollgremium ist zu hören, es sei ein Alleingang von Aufsichtsratschef Matthias Müller gewesen, Stadler vor einigen Wochen das Vertrauen auszusprechen. "Es muss irgendwann Ruhe einkehren", sagte ein Aufsichtsrat der Automobilwoche. Mit Stadler an der Spitze sei das allerdings kaum zu schaffen.
Den Audi-Chef ereilte ein erneuter Tiefschlag ausgerechnet an dem Tag, an dem er bei der jährlichen Pressekonferenz Aufbruchstimmung verbreiten wollte. Die Staatsanwaltschaft München führte eine Razzia an neun Orten durch, darunter die Audi-Zentrale in Ingolstadt, etliche Privatwohnungen und die Kanzlei von Jones Day. Das Misstrauen gegenüber den US-Juristen, die VW mit der Aufarbeitung des Dieselskandals betraut hat, ist offenbar groß. Die Staatsanwaltschaft sucht weiterhin nach Verantwortlichen.