Für weiteres Wachstum erwägt die Mobivia-Führung, die Entwicklung durch Franchise-Lösungen zu beschleunigen. Darüber hinaus diversifiziert die Gruppe und übernimmt Beteiligungen, jüngst mit Bythjul und Skruvat zwei auf den Onlinehandel mit Reifen beziehungsweise Autozubehör spezialisierte Firmen aus Skandinavien.
Eine neue „Waffe“ ist der Investmentfonds Via ID, der Beteiligungen an vielversprechenden Start-ups im Bereich neue Mobilitätsdienstleistungen übernimmt. Im April 2015 stieg der Fonds beider größten privaten europäischen Carsharing-Plattform Drivy ein. Auch am Fahrrad-Sharing-Dienst Smoove ist Via ID beteiligt, ebenso an Wayz-Up, einer app- und webbasierten Fahrgemeinschafts-Plattform, bei der schon eine ganze Reihe von Unternehmen mitmacht. Zudem ist Via ID bei Heetech dabei, eine Art App-Variante zum Taxi, das junge Leute spät nachts nach Hause bringt.
Gegründet wurde das Unternehmen 1970 von Eric Derville unter dem Namen Groupe Norauto. Dem Verwaltungsrat des 2010 in Mobivia Groupe umbenannten Konzerns steht mittlerweile der Sohn Fabien Derville vor. Das Unternehmen wird bis heute von der Familie kontrolliert, die zu den 300 reichsten Frankreichs gehört.
Heute ist der Mobilitätskonzern mit 20 Unternehmen in 19 Ländern vertreten. Zwar ist die Gruppe historisch gesehen überwiegend organisch gewachsen. Doch bei der ATU-Akquisition ist man davon abgewichen, konnte man so doch mit einem Schlag eine Spitzenposition im größten europäischen Automarkt erobern.
So verschwiegen Mobivia in finanzieller Hinsicht ist, so aktiv ist das französische Unternehmen im Hinblick auf Wachstum. ATU könnte davon in den kommenden Jahren durchaus profitieren.
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