Dafür setzt Firmenchef Andy Palmer ausschließlich auf elektrische Antriebe und ein extrem modernes Interieur sowie – mittelfristig – aufs autonome Fahren. „Es kaufen nur deshalb soviele Menschen vergleichsweise altmodische Autos von Rolls-Royce oder Bentley, weil es oberhalb von Tesla keine moderne Alternative gibt“, sagte Palmer im Gespräch mit der Automobilwoche.
Palmer will Lagonda dort ansiedeln, wo die Kalifornier aufhören. Wenn 2021 das erste Auto kommt, solle sich der Kunde deshalb auf Preise jenseits von 300.000 Euro einstellen.
Beginnen soll die Wiedergeburt der bereits zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts gegründeten Marke passend zum Zeitgeist mit einem SUV. Zwei Jahre später soll eine Limousine folgen. Einen Vorgeschmack auf die Luxusliner der „Generation iPhone“ hat Lagonda in Genf mit der Studie Vision Concept gegeben. Ganz so futuristisch wird das Serienmodell zwar nicht. Doch zumindest die Platzverhältnisse will Palmer in die Serie retten: „Dank der Elektroarchitektur wird das Auto kürzer als ein Ghost und bietet mehr Platz als ein Phantom.“
Die technische Basis liefert der Aston Martin DBX, mit dem die Briten zum Ende des Jahrzehnts ins Crossover-Geschäft einsteigen wollen. Gemeinsam mit diesem Modell sollen die Lagonda in einer neuen Fabrik in Wales mit einer Kapazität von 7000 Fahrzeugen im Jahr gebaut werden. Rund die Hälfte davon möchte Palmer unter dem Label Lagonda verkaufen.
Palmer räumt ein, dass kaum noch einer Lagonda kennt und es viel Marketing bedarf. Doch die Trennung sei auch zum Schutz der Kernmarke wichtig. Während Aston Martin weiterhin Fahrerautos bieten soll, sei man bei Lagonda einen Chauffeur gewohnt: „Egal ob der aus Fleisch und Blut ist oder später mal ein Computerchip.“
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