Der eine ist genervt von ständig kritisierenden Analysten, den strengen Regeln für Transparenz und der fremden Mitsprache. Der andere kann es gar nicht erwarten, seine Bücher offenzulegen und eine gewisse Mitbestimmung zuzulassen: Während Tesla-Chef Elon Musk Anleger und Analysten vor ein paar Wochen mit dem Gedankenspiel eines Börsenabschieds schockiert hat, überraschte Aston-Martin-Boss Andy Palmer die Autowelt jetzt mit der genau gegenteiligen Ankündigung.
Zur Krönung der Comeback-Story will er den britischen Sportwagenhersteller in London an die Börse bringen.
Der Wert der 105 Jahre alten Firma, die Investoren aus Kuwait und Italien sowie zu 4,9 Prozent Daimler gehört, wird auf rund fünf Milliarden Pfund geschätzt. Das sollte ihr einen Platz im britischen FTSE-100-Index sichern.
Unter dem ehemaligen Nissan-Vorstand Palmer ist Aston Martin vom Krisenkandidaten zu einem profitablen Sportwagenhersteller geworden. Mit einem neu sortierten Portfolio verkaufen die Briten aktuell knapp 7000 Autos im Jahr und haben mit einem im Bau befindlichen Zweitwerk, einem SUV und dem Comeback der Schwestermarke Lagonda einen Plan für den etwa doppelten Absatz. Und die Firma, die bereits sieben Mal pleite war, hat im Jahr 2017 erstmals seit 2010 Gewinn erzielt.