Zukunft kostet. Daimler-Chef Ola Källenius muss das gerade schmerzvoll erfahren. Das Ziel, "digitaler Champion der Autoindustrie" zu werden (O-Ton Daimler), kann der Hersteller nur mit hohen Investitionen erreichen. Ein Return on Investment ist aber noch in weiter Ferne. Und Daimler ist nicht gerade früh dran.
Diese Zeitlücke hinterlässt tiefe Spuren in der Bilanz. Das Ziel mag das richtige sein, der Preis dafür ist hoch. Daimlers Gewinneinbruch hat noch andere Gründe – und diese lassen sich nicht auf die technische Revolution in der Branche schieben, sondern sind hausgemacht. Wegen der Dieselprobleme steht der Konzern in den USA massiv unter Druck. Die Rückstellungen betragen Milliarden. Geld, das Daimler für andere Dinge dringend bräuchte. Stattdessen müssen die Altlasten aus der Zetsche-Ära abgearbeitet werden.