Im Gegenteil, die Herausforderung durch neue Werkstoffe zeigt, wie vielseitig und leistungsfähig Aluminium sein kann. Unser Leichtbau-Werkstoff hat noch jede Menge Potenzial für innovative Anwendungen und ist ein guter Partner für Multi-Material-Lösungen. Dazu müssen und werden wir künftig noch schneller bei Innovationen sein. Ein wichtiger Schritt dazu ist vor wenigen Tagen mit der Einweihung eines neuen Technology Center an der Londoner Brunel-Universität gemacht worden.
"Aluminium hat noch jede Menge Potenzial"
Das Universitiy Technology Center ist dazu gedacht, Anwendungen und Prototypen aus neuen Aluminiumlegierungen für die Autobranche zu entwickeln. Es ist darauf ausgerichtet, besonders kurze Entwicklungszeiten zu ermöglichen. Wir streben eine Verkürzung um wenigstens die Hälfte der Zeit an. Das Zentrum mit zunächst 15 forschenden Experten soll die Lücke schließen, die es häufig zwischen Grundlagenforschung und Serienanwendungen gibt. Es wird ergänzt durch ein ebenfalls neu gegründetes ‚Advanced Metal Processing Centre‘, das mit Jaguar Land Rover und der Brunel-Universität geführt wird. Es wird sich konzentrieren auf die Entwicklung von leichten, hochleistungsfähigen Aluminiumlegierungen.
Wir wollen noch festere Legierungen und dünnere Materialstärken entwickeln, was den Einsatz in kleineren Fahrzeugen ermöglicht. Das ist interessant für uns, weil dort größere Volumen produziert werden. Ein wichtiger Punkt sind auch neue Fügetechniken. Es gibt inzwischen eine ganze Reihe neuartiger Methoden für Alu-Alu-Verbindungen. Dabei spielt zunehmend auch das Laser-Remote-Schweißen eine Rolle.
Das ist eine sehr schnelle Variante des Laserstrahlschweißens, bei der ein Laserstrahl mit beweglichen Spiegeln auf ein Bauteil ausgerichtet wird. Die Positionierung erfolgt dabei über einen Abstand von etwa einem Meter, daher Remote.
Die Positionierzeiten sind bis zu 50-mal kürzer als beim herkömmlichen Laserschweißen. Auch der benötigte Raum in einer Werkhalle ist deutlich geringer als bei mehreren Laserschweißstationen hintereinander. Was man für das Laser-Remote-Schweißen aber benötigt, sind geeignete Aluminiumlegierungen.
Unserer Überzeugung nach benötigt man die richtige Lösung an der passenden Stelle, um Gewicht und Festigkeit optimal aufeinander abzustimmen. Wir haben zahlreiche für Komponenten Vergleiche angestellt und können gesichert sagen, dass Aluminiumlösungen je nach Bauteil zwischen 20 und 45 Prozent leichter sein können als vergleichbare UHSS-Lösungen.