Ölembargo, Benzingutscheine, Sonntagsfahrverbot – bei diesen Stichworten fällt es einem wieder ein: Da war doch mal was. Anfang der 70er-Jahre. Zum Glück schon lange vorbei! Das ist einerseits richtig, andererseits jedoch auch nicht. Denn der endliche Rohstoff Öl ist nach wie vor der wichtigste Energieträger und unterliegt teils starken Preisschwankungen. Die damalige Ölkrise setzte eine Entwicklung in Gang, die inzwischen die gesamte Autoindustrie prägt: die Elektrifizierung des Individualverkehrs.
Im Jahr 1970 hatte Volkswagen die Abteilung "Zukunftsforschung" gegründet. Das anfangs zehnköpfige Team sollte sich mit der Erforschung und Erprobung alternativer Fahrzeugantriebe befassen – und landete rasch beim Elektromotor.
Bereits 1972 surrte der Prototyp eines VW-Transporters mit Elektroantrieb übers Werksgelände in Wolfsburg. Als ein Jahr später die Rohölpreise in die Höhe schossen, die Bundesregierung daraufhin autofreie Sonntage anordnete und Tempo 100 auf Autobahnen in Kraft setzte, sah man die Hightech-Tüfteleien plötzlich mit ganz anderen Augen.
"Wir gingen beim Elektroantrieb von einem gesteigerten Interesse von Handel und Gewerbe aus, deren Hauptaktionsradius in den Städten lag", sagt Adolf Kalberlah, Elektrochemie-Experte und damals Leiter der Abteilung "Zukunftsforschung".