BMW mit Intel, aber auch mit Daimler und Fiat Chrysler, Daimler mit Bosch, Jaguar Land Rover mit Waymo – Hersteller und Zulieferer schließen fleißig Allianzen. Denn ohne Partner schaffen es selbst die Marktführer nicht, selbstfahrende Autos auf die Straße zu bringen. „Zusammen sind wir stärker“, sagte BMW-Chef Harald Krüger bei der Ankündigung, künftig mit Daimler autonome Technik zu entwickeln.
Viele Milliarden haben BMW, Daimler, VW oder Toyota schon in die Entwicklung des autonomen Fahrens gesteckt. Über die konkrete Höhe der Investitionen schweigen die Unternehmen. „Die Hersteller sprechen darüber nicht gern, denn beim autonomen Fahren bewegen sie sich auf völlig unbekanntem Terrain. Alles ist neu, es gibt keine Referenz, die Orientierung beider Entwicklung bietet“, sagt Hartmut Güthner, Experte für autonomes Fahren der Unternehmensberatung PwC.
In dem Bestreben, als Erster selbstfahrende Autos zu realisieren, haben sich die Autobauer von Digitalfirmen unter Druck setzen lassen. Manchmal haben sie mit Kampfansagen gekontert: So kündigte Ex-Audi-Chef Rupert Stadler 2016 den Level-3-Autobahnpiloten für 2017 an. Auf dem Markt ist der Pilot jedoch bis heute nicht.
Herausgefordert werden die Autobauer vor allem von Waymo. Die Google-Schwester ist mit ihrer Flotte selbstfahrender
Robotaxis bereits in Phoenix/Arizona und im Silicon Valley unterwegs. Experten sagen, Waymo sei der Industrie um mindestens zwei Jahre voraus. Und die anderen hecheln hinterher.Doch die Phase des Hypes ist vorbei. So spricht fast niemand mehr von Level 5, dem vollautonomen Fahren. Vielmehr geht es den Unternehmen darum, im ersten Schritt einen Autopiloten für die Autobahn, also Level 3, und ein autonomes System für den urbanen Verkehr, Level 4, auf den Markt zubringen.