Es sind keine guten Anzeichen: Nur das starke Nordamerika-Geschäft hat Absatz und Umsatz von Fiat-Chrysler im dritten Quartal steigen lassen. Der Nettogewinn sank um 38 Prozent auf 564 Millionen Euro. FCA machte dafür Kosten in Höhe von 700 Millionen Euro wegen des Dieselskandals verantwortlich.
Die FCA-Verkäufe legten um drei Prozent auf 1,16 Millionen zu. Der Umsatz erhöhte sich um neun Prozent auf 28,8 Milliarden Euro, und das bereinigte Betriebsergebnis (EBIT) stieg um 13 Prozent auf zwei Milliarden.
Umsatz- und Ertragsbringer war auch im dritten Quartal die NAFTA-Zone. Die Verkaufszahlen erhöhten sich hier um 14 Prozent und repräsentieren deutlich mehr als die Hälfte des Konzernabsatzes. Der Umsatz erhöhte sich um 18 Prozent auf 19,1 Milliarden Euro und steht damit sogar für zwei Drittel der Einnahmen. Die Abhängigkeit von der Marke Jeep nimmt weiter zu.
Die Erlöse in Europa stagnierten bei fünf Milliarden Euro, der Absatz sank um vier Prozent. FCA hat in Europa 25 Millionen Euro Verlust eingefahren. Fiat-Experten wie der Mailänder Universitätsdozent Giuseppe Berta rechnen damit, dass mindestens eines der sieben italienischen FCA-Werke geschlossen wird. Er glaubt, dass Alfa Romeo verkauft werden könnte. VW gilt schon lange als interessiert.
Alfa Romeo und Maserati kommen nicht voran. Alfa dümpelt mit 150.000 Verkäufen auf Jahresbasis weit unter den für 2022 angepeilten 400.000 Einheiten. Die Verkaufszahlen von Maserati brachen um 19 Prozent auf 8800 Autos ein, der Umsatz rutschte sogar um 23 Prozent auf 631 Millionen Euro ab. Absatzzuwächse in Nordamerika konnten die hohen Rückgänge in China und Europa nicht ausgleichen.
Lesen Sie auch:
Alfa Romeo- und Jeep-Händlerverband: Peter Jakob ist neuer Vorstandsvorsitzender