München. 2013 erzielte der italienische Zulieferer Alcantara, der den gleichnamigen Mikrofaservliesstoff herstellt rund 70 Millionen Euro Umsatz mit der Automobilindustrie. Für 2014 ist eine Steigerung auf 85 Millionen geplant, wie Andrea Boragno gegenüber Automobilwoche erläutert. In den folgenden Jahren will der CEO und Chairman von Alcantara die 100-Millionen-Euro-Marke knacken. „2015 sollten wir schon recht nahe an die 100 Millionen herankommen. Spätestens 2016 wollen wir die Marke überspringen.“ Boragno zeigt sich überzeugt, dass dies nur eine Zwischenstation beim weiteren Wachstum sei.
Insgesamt erzielte der Zulieferer mit Firmensitz in Mailand 2013 Erlöse von rund 111 Millionen Euro. 63 Prozent davon stammten aus der Automobilindustrie. Weitere Kundenbranchen sind mit 20 Prozent Anteil die Unterhaltungselektronik sowie Modeindustrie, Raum-, Yacht- und Luftfahrtausstattung. Das stärkste Wachstum erwartet Alcantara im Automobilgeschäft.
Als Bezugsstoff eignet sich Alcantara für nahezu alle Flächen im Innenraum. Häufig anzutreffen ist es bei den Fahrzeugsitzen, im Dachhimmel, an Lenkrad und Armaturenbrett und Türverkleidungen. Allerdings hat das edel wirkende Material, das bis heute nach einer geheim gehaltenen Rezeptur in einem einzigen Werk in Umbrien entsteht, seinen Preis.
Es konkurriert vor allem mit Leder und ist daher vor allem in Luxus- und Premiumfahrzeugen zu finden. Je höher das Niveau der Fahrzeuge, umso häufiger komme Alcantara zum Einsatz, erläutert Boragno. Sehr stark sei man bei Lamborghini, Ferrari sowie Porsche vertreten, neuerdings auch bei Tesla. Auf der Kundenliste stehen auch BMW und Audi sowie VW.