München. Der Widerspruch aus dem Gewerbe kam prompt: Der ZDK sprach von einem „wenig überzeugenden Stichprobenergebnis“. Er betonte, dass 2013 bei mehr als vier Millionen Gebrauchtwagenkäufen im Fachhandel nur 1700- mal die Kfz-Schiedsstellen angerufen wurden: „Ein verschwindend geringer Anteil.“ Ausreißer ließen sich nicht verhindern, seien aber nicht repräsentativ. Der Bundesverband freier Kfz- Händler (BVfK) kritisierte die Prüfkriterien des ADAC. Diese orientierten sich zu sehr am Profil eines Käufers, der Neuwagenqualität zum Billigpreis suche. Stattdessen sollte das gesamte Käuferspektrum berücksichtigt werden. Der BVfK bot in diesem Zusammenhang Mithilfe bei der Gestaltung der Tests an. „Gebrauchtwagenhändlertests sollten auch das Bemühen seriöser Händler um zufriedene Kundschaft fördern“, sagte BVfK-Präsident Ansgar Klein. „Das Nähren von Vorurteilen treibt die Gebrauchtwagenkäufer nur in die Arme windiger Küchentischhändler und sonstiger fragwürdiger Privatanbieter, wo es weder so etwas wie Gewährleistung noch Garantie gibt.“
ZDK nicht überzeugt
ADAC fängt sich mit Händlertest Kritik ein
Der ADAC hat die Qualität des Gebrauchtwagenhandels in Deutschland mit einer Stichprobe bei 36 Betrieben getestet und prompt Kritik geerntet. Die Mystery-Shopper des Verkehrsclubs hatten in sechs Großstädten insgesamt 20 Markenhändler und 16 freie Autohändler besucht. Als Ergebnis kritisieren sie, dass Verkäufer Informationen über Fahrzeugmängel oft so lange zurückhielten, bis sie direkt darauf angesprochen wurden. Besonders häufig sahen die Tester Defizite im Bereich der Bremsen. Bei 14 Autos seien sie rostig oder verschlissen gewesen, hieß es. Insgesamt schnitten die Markenhändler etwas besser ab. Die Tendenz, Mängel nicht gleich offenzulegen, habe es aber in beiden Gruppen gegeben, erklärte der ADAC.