Wie Größe doch täuschen kann. Wenn Carlos Ghosn neben Akio Toyoda tritt, scheint er im Schatten des Toyota-Präsidenten zu verschwinden. Dabei ist das Gegenteil der Fall – sofern man auf die Zahlen schaut. Spätestens seit die von Ghosn geführte Allianz aus Renault und Nissan auch noch Mitsubishi übernommen hat, ist er der Größte. Ghosn hat den Konzern an die Spitze der Weltrangliste geführt und neben Toyota auch noch General Motors und VW auf die Plätze verwiesen.
Für den polyglotten Ghosn muss das nach seinen glorreichen Tagen als Nissan-Chef auch eine persönliche Genugtuung sein, auch wenn er dafür künftig noch häufiger im Firmenjet sitzt als in diesem Sommer, in dem er binnen fünf Wochen angeblich fast 60.000 Meilen eingeflogen hat.
Nicht nur für Toyoda, für die gesamte japanische Automobilnation ist diese Machtverschiebung ein Schlag ins Gesicht. Nährt der Stellungswechsel an der Spitze doch die Befürchtung, dass Japan seine lange verteidigte Führungsrolle in der PS-Welt eingebüßt hat. Zum Heimspiel bei der Motor Show in Tokio sind deshalb auch nicht die üblichen Jubelarien erklungen. Die Begleitmusik zur Messe spielte in Moll.