Berlin. „Das geht besser!“ Das war sein erster Gedanke, als Lukas Steinhilber vor einigen Jahren ein Auto leasen wollte. „Ich bin im Netz und auch in den Berliner Autohäusern auf die Suche gegangen. Alles war teurer als mein Budget.“ Drei Monate, viel Schweiß und Ärger später stand endlich sein Wagen vor der Tür. Diese nervenaufreibende Erfahrung war für den 27-Jährigen und seine beiden Freunde Melchior Bauer (38) und Guy Moller (44) die Initialzündung zur Idee, die deutsche Leasing-Welt einfacher und kundenfreundlicher zu machen. Die Entscheidung, eine Firma zu gründen, fiel im Mai 2015. Schon im Juli folgte der Eintrag ins Handelsregister. Vehiculum war geboren.
In 48 Stunden zum Leasing-Wagen
Seitdem reiht sich eine Testphase an die nächste und es kommen immer mehr Händler, Marken und Angebote hinzu. Derzeit kommt Vehiculum auf neun Marken, jede wird von fünf Händlern in Deutschland vertreten.
Ziel ist es, den Kunden – oft sind es Freiberufler, Selbstständige und kleine Unternehmen, aber auch Privatpersonen – schnell ein Leasingangebot zu unterbreiten. Schnell heißt: in 48 Stunden. Um das zu garantieren, setzt das Vehiculum-Team, das derzeit aus den drei Gründern und zwei festen Mitarbeitern besteht, auf den persönlichen Kontakt mit den Kunden.
Bei dem Gespräch werden die Wünsche, die der Interessent bereits auf der Website hinterlassen hat, konkretisiert. „Wir wollen die bestmöglichen Optionen finden“, sagt Steinhilber. Mit diesen Eckdaten werden dann Händler kontaktiert und Angebote zusammengestellt.
Das Limit von 48 Stunden müssen die Händler mitgehen. „Schnelligkeit ist die Mindestanforderung an die Partner. Sonst funktioniert unser Modell nicht.“ Deswegen arbeitet Vehiculum oft mit Handelsgruppen zusammen, die, weil sie eine gewisse Größe haben, schnell und onlineaffin sind. Aber auch kleine Händler sind dabei. „Wir probieren es mit jedem. Denn wer Partner werden will, muss nichts zahlen, sondern gute Angebote liefern. Und schnell sein.“
Start-ups – Die Stars von morgen
Bis zum Automobilwoche Kongress am 16./17 November in Berlin stellt die Redaktion Start-ups vor, die die mobile Welt rund um das Auto verändern wollen. Die Gründer und Unternehmen können Sie auf dem Kongress live erleben. Die Auswahl der Start-ups traf die Redaktion gemeinsam mit Experten von McKinsey.
Wenn Sie beim Kongress dabei sein wollen, melden Sie sich hier an.
Die ersten acht Monate finanzierten die Gründer aus eigener Tasche. Derzeit fließt Geld von Privatinvestoren. „Aber mittlerweile ist die Resonanz so groß, dass wir damit nicht auskommen“, sagt Steinhilber. Darum bereitet das Trio die erste Finanzierungsrunde vor. Ziel ist eine niedrige siebenstellige Finanzspritze.
Damit soll das Angebot von Vehiculum in den nächsten zwölf Monaten deutlich ausgebaut werden. Dann nämlich sollen Kunden vergleichen können zwischen Händlern, den Leasing-Konditionen der Banken sowie den unterschiedlichen Versicherungen.