Um die E-Mobilität voranzubringen, arbeiten Entwickler an Folgetechnologien für Lithium-Ionen-Akkus. Doch Lithium-Schwefel-Zellen oder die wegen ihrer hohen Energiedichtegelobten Lithium-Luft-Akkus sind weit von der Massenfertigung entfernt. Das gilt auch für Festspeicherbatterien, an denen Bosch forscht.
Dass auch die Lithium-Ionen-Batterie noch Potenzial bietet, zeigt das österreichische Unternehmen Kreisel Electric. Die 2014 gegründete Firma behauptet, die weltweit leichteste und effizienteste Lithium-Ionen-Batterie im Markt zu haben. Eckpunkte des Akkus: 4,1 kg/kWh und eine Energiedichte von 1,95 dm2/kWh. Zudem erhöht eine spezielle Ummantelung der zugekauften Batteriezellen Reichweite und Lebensdauer des Akkus.
Für das Thermomanagement sorgt eine zirkulierende, nicht brennbare Flüssigkeit. Dadurch kann die Batterie im für sie optimalen Temperaturfenster arbeiten. Die maximale Gesamt-Ladeleistung von bis zu 320 kW ermöglicht eine Schnellladung auf rund 80 Prozent der Akkukapazität oder 300 Kilometer Reichweite innerhalb von etwa 20 Minuten.
Im Vergleich zu herkömmlichen Batterie-Lösungen soll sich mit dem Kreisel-System die Reichweite von Autos um bis zu 65 Prozent erhöhen. Zudem verspricht der Akkuspezialist ein um über 30 Prozent geringeres Gewicht sowie niedrigere Herstellungskosten.
„Doch Massenlösungen sind nicht unser Ziel“, so Christian Schlögl, beim Unternehmen für die strategische Entwicklung verantwortlich. Kreisel konzentriert sich auf die Weiterentwicklung der Technologie und wird deshalb in erster Linie Lizenzen an Partner zur Fertigung von Speicherlösungen vergeben und nur Kleinserien sowie Prototypen selbst fertigen.Mitte September hatte Kreisel Electric ein Forschungs- und Entwicklungszentrum am Firmenstandort Rainbach im Mühlkreis/Oberösterreich eröffnet. Bereits Ende 2018 sollen dort über 200 Mitarbeiter beschäftigt sein. Derzeit sind es rund 100.
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