"Nein, so kleine Säckchen liefern wir nicht." Solche Antworten musste sich der damalige Daimler-Einkaufsvorstand Wolfgang Bernhard anhören, als er für die Batteriefertigung in Kamenz selbst zum Hörer griff, um in Asien Grundstoffe einzukaufen. Nicht viel anders ergeht es derzeit wohl Einkäufern von Autoherstellern und Tier-1-Zulieferern bei ihren Versuchen, Halbleiter für Fahrzeuge und Systeme heranzuschaffen.
Da hilft auch kein tobender Chef, weil die Fertigung gerade stillsteht. Haben sie eben noch 13 Prozent beim Preis von Wälzlagern herausgequetscht, spüren sie bei den Chips die Ohnmacht, so als würden sie gerade versuchen, bei Prevent Sitze einzukaufen. 1000 Halbleiter in einem Fahrzeug der Mittelklasse sind schon eine ansehnliche Menge. Aber verglichen mit den Stückzahlen für Smartphones oder Head-Mounted Displays halt doch eine Quantité négligeable für Halbleiterhersteller und Distributoren.