Herr Squindo, in Pebble Beach wurden zahlreiche Autos für mehr als zehn Millionen Dollar versteigert und mit 38,1 Millionen Dollar für einen Ferrari 250 GTO ein neuer Rekord erzielt. Hört der Preisanstieg für Oldtimer denn gar nicht mehr auf?
Warum sollte er? Es gibt riesige Vermögen, die investiert werden wollen. Es gibt kaum eine sicherere Anlageform als Sachwerte. Und die aktuellen Auktionsergebnisse zeigen, welch traumhafte Renditen man hier erzielen kann.
Im Jahr 2012 lag der höchste je erzielte Auktionspreis noch bei zehn Millionen Dollar, in nur zwei Jahren hat er sich fast vervierfacht. Lässt sich dieses Tempo halten?
Ganz so rasant wird der Anstieg sicher nicht weitergehen. Aber trotzdem ist es nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Autos sogar dreistellige Millionenpreise erzielen. Die ersten Kandidaten dafür gibt es bereits.
Welche Autos erleben die größten Zuwächse?
Ganz hoch im Kurs stehen Sportwagen und GTs aus den 50ern, 60ern und 70ern – Ferrari, Porsche, Mercedes. Das Gros der Sammler ist zwischen 55 und 65 Jahre alt, die interessieren sich nicht mehr für Vorkriegsautos. Die kaufen die Traumwagen ihrer Jugend und wollen Autos, mit denen man beim Fahren auch Spaß haben kann. Nicht umsonst interessieren sich Sammler jetzt sogar vermehrt für japanische Autos wie den Nissan Skyline GTR.
Profitiert Ihre Branche vom Boom in China?
Wir schauen zwar alle neugierig in den Fernen Osten, strecken die Fühler aus, bauen dort eine Infrastruktur auf und wecken mit Klassik- Events das Interesse am Oldtimer. Doch dieser Markt entwickelt sich für uns nur sehr langsam. Wirklich heiß sind die Chinesen nur auf Neuwagen. Unsere besten Kunden kommen deshalb nach wie vor aus Amerika, England und Kontinentaleuropa.