Mit der neuen Giulia soll – mal wieder - alles besser werden. Die neue Mittelklassemodell soll nur der Anfang einer Modelloffensive sein, mit der die traditionsreiche Marke zu alter Stärke zurückfinden soll.
Es gab mal eine Zeit, in der war Alfa Romeo auf Augenhöhe mit BMW. Die ebenso schönen wie sportlichen Fahrzeuge aus Mailand waren begehrt, wozu nicht zuletzt die Rennsporterfolge der Marke beitrugen. Enzo Ferrari arbeitete für Alfa, bevor er eine eigene Firma gründete. Modelle aus den 50er und 60er Jahren wie die Giulietta oder die Giulia bringen Oldtimerfans zum Schwärmen.
Aber seit den 70er Jahren geht es mit der Marke bergab. Qualitativ minderwertige Produkte wie der Alfasud trugen ebenso zum Imageverlust bei wie diverse Modelle auf Plattformen anderer Hersteller, die die Erwartungen der Kunden an einen Alfa nicht erfüllen konnten. Es spricht für die Treue und Leidensfähigkeit der Alfisti, der Alfa-Fans, dass die Marke bis heute überlebt hat. Jetzt soll mit der neuen Giulia eine neue Ära anbrechen. Die Mittelklasse-Limousine soll erst der Anfang einer Modelloffensive sein.
Es wäre wirklich schön, wenn Alfa zurückkommen würde. Aber die Erfahrungen der vergangenen Jahrzehnte sprechen dagegen. Schon mehrfach gab es neue Modelle und jedes Mal hieß es, dies sei der Wendepunkt und jetzt werde alles besser. Fiat Chrysler fehlt in der aktuellen Situation sowohl das Geld als auch die technische Kompetenz, um Alfa ein richtiges Comeback zu ermöglichen. Historie allein reicht nicht aus, um eine Marke auf Dauer am Leben zu halten.