München. Als kürzlich die US-Verkehrssicherheitsbehörde ankündigte, Computer als Fahrer von Autos anzuerkennen, scherzte die Satirerubrik von "Spiegel Online": "Computer nervös: Hauptplatinen wollen keine Strafzettel zahlen." Dabei löst die Digitalisierung doch längst auch dieses Problem. In Großbritannien rühmt sich die Internetseite "DoNotPay", der erste Roboter-Anwalt des Landes zu sein. Spezialgebiet: Einsprüche gegen Strafzettel. Die Erfolgsquote soll erstaunlich gut sein.
Versionen in anderen Ländern sind bereits in Planung. Und angesichts der zunehmenden Vernetzung des Autos ist es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis der Computer-Fahrer den Roboter-Anwalt nutzt, um automatisiert gegen jeden Strafzettel vorzugehen.
Bleibt nur zu hoffen, dass der Roboter-Anwalt sein Fachgebiet nicht übermäßig ausweitet. Ansonsten könnte einem nach dem nächsten "blöde Kiste - spring endlich an" eine Beleidigungsklage vom eigenen Auto ins Haus flattern. Oder das Cabrio klagt wegen Freiheitsberaubung, wenn es an einem sonnigen Sommersonntag in der Garage bleiben muss.