Was hatSergio Marchionne denn da geritten, fragt man sich. Auf einer Konferenz in Washington sagte er jüngst über den Fiat 500e: "Ich hoffe, sie kaufen ihn nicht", und schob als Erklärung hinterher: "Denn jedes Mal, wenn ich einen Fiat 500e verkaufe, kostet es mich 14.000 Dollar."
Wie? Der Chef eines Autokonzerns will das eigene Auto nicht verkaufen? Klingt seltsam, ist angesichts der Ergebniswirkung aber durchaus nachvollziehbar. Vor diesem Hintergrund könnte es Marchionne allerdings noch ärgern, dass er mit seiner Aussage den Verkäufern des 500e ein geradezu perfektes Argument an die Hand gegeben hat: "Die anderen schlagen auf die Kosten ihrer Autos noch Profit, wir geben Ihnen den Fiat 500e für 14.000 Dollar weniger, als er uns selbst kostet", hört man den Verkäufer schon sagen. Da hüpft das Herz des Schnäppchenjägers doch.
Da stellt sich die Frage: Ist Marchionne nur ehrlich – wie er selbst seine Aussage erklärt – oder ist das Ganze am Ende ein extrem cleverer Marketingschachzug. Zutrauen würde man ihm auch Zweiteres.